Corona, Impfungen und das Von-Willebrand-Syndrom

17.02.2021

Die Corona-Pandemie hat die Welt nach wie vor im Griff. Glücklicherweise gibt uns die Impfstoffentwicklung Hoffnung auf eine Besserung der Situation. So stehen bereits mehrere Impfstoffe zur Verfügung, seit dem 13.2. befindet sich ein weiterer (Hersteller CureVac) im beschleunigten Prüfverfahren der EU-Arzneimittelagentur EMA.

Was Menschen mit dem Von-Willebrand-Syndrom zum Thema Corona-Impfung wissen sollten, erfahren Sie hier.

Individuelle Beratung im Gerinnungszentrum

Bitte beachten Sie, dass die hier aufgeführten Informationen nicht den individuellen Rat Ihres Arztes ersetzen. Gerade weil sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu COVID-19 sehr schnell weiterentwickeln und weil die individuelle VWS-Therapie exakt auf Sie abgestimmt sein muss, ist das wichtig. Aktuelle Verzeichnisse der Behandlungszentren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weltweit finden Sie in unserem Bereich „Rat und Hilfe“.

Ich habe VWS. Kann ich mich gegen Corona impfen lassen?

Viele Menschen mit chronischen Erkrankungen fragen sich derzeit, ob eine Corona-Impfung für sie überhaupt infrage kommt. In Bezug auf Gerinnungsstörungen ist die Einschätzung der World Federation of Hemophilia (WFH) sehr hilfreich. Laut WFH-Statement vom Januar 2021 spricht grundsätzlich nichts gegen eine Impfung bei Hämophiliepatienten. Dies lässt sich auch auf Menschen mit dem Von-Willebrand-Syndrom übertragen. Das individuelle Vorgehen sollte jedoch in Vorbereitung auf eine Impfung mit Ihrem Behandler im Gerinnungszentrum besprochen und offene Fragen geklärt werden.

Beim Impfen Bescheid geben, dass Sie vom VWS betroffen sind

Bitte denken Sie daran, bei der Impfung auf Ihre Gerinnungsstörung hinzuweisen. Dies ist unter anderem deswegen wichtig, damit die Impfung so erfolgen kann, wie es für Ihren Gesundheitszustand optimal ist. So sollte beispielsweise die Kanüle, mit der der Impfstoff verabreicht wird, möglichst dünn sein. Weitere Empfehlungen sind in der aktuellen GTH-Konsensempfehlung zu finden. Den aktuellen Link finden Sie am Ende dieses Artikels.

Stimmen Sie außerdem den Zeitpunkt Ihrer Impfung auf den Zeitpunkt Ihrer Faktorgabe ab. Gerade dann, wenn eine schwere Form des VWS vorliegt, sollte kurz nach der Verabreichung des Faktorkonzentrats geimpft werden. Dies reduziert die Gefahr von Blutungsereignissen.

Außerdem sollten Sie auch nach der Impfung in engem Kontakt mit Ihrem VWS-Behandlungsteam bleiben. Dies erhöht Ihre Sicherheit, denn es kann schnell reagiert werden, falls doch Komplikationen auftreten sollten – beispielsweise ungewöhnliche oder besonders große blaue Flecke oder Schwellungen.

Denken Sie an die Hygiene- und Schutzmaßnahmen

Der wichtigste Schutz – abgesehen von der Impfung – ist nach wie vor, sich vorsichtig zu verhalten. Aufgrund Ihrer Gerinnungsstörung haben Sie in der Regel kein erhöhtes Infektionsrisiko. Doch vor allem dann, wenn andere Risikofaktoren (beispielsweise Diabetes, Übergewicht oder eine Herzkrankheit) bestehen, ist es essenziell, dass Sie gut auf sich aufpassen.

Richten Sie sich hier am besten nach den aktuellen Empfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums. Diese finden Sie auf der Website www.zusammengegencorona.de, verständlich erklärt, übersichtlich und auf dem neuesten Stand.

Erweiterte Corona-Informationen für Menschen mit Gerinnungsstörungen

Wenn Sie sich aktuell informieren möchten, empfehlen wir Ihnen auch einen Blick auf die Websites der Organisationen im Bereich VWS und Hämophilie. In Deutschland bzw. international sind dies insbesondere:

Tipps für die Coronaimpfung bei VWS

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