Das Kind bekommt schnell blaue Flecke - was steckt dahinter?

30.04.2019

Wenn Kinder mit blauen Flecken in die Schule oder in den Kindergarten kommen, reagiert das Umfeld manchmal irritiert. Welchen Gefahren wird das Kind ausgesetzt?

blaue Flecken

Was passiert im häuslichen Umfeld? Der Grund hierfür kann eine Gerinnungsstörung sein, zum Beispiel das Von-Willebrand-Syndrom.

Daher gilt: Wer häufig blaue Flecken (auch Hämatome oder Blutergüsse genannt) bei einem Kind bemerkt, sollte das nicht ignorieren, aber mit Bedacht reagieren. Dies gilt für Lehrer, Erzieher, Trainer und andere Menschen aus dem näheren Umfeld genauso wie für die Familienangehörigen selbst.

Sind die Hämatome Anzeichen einer Gerinnungsstörung?

Da das Von-Willebrand-Syndrom (VWS) eine Gerinnungsstörung ist, entstehen blaue Flecke hier oft ohne erkennbare Auslöser. Schon bei einem leichten Stoß kann es aussehen, als sei das Kind schwer gestürzt. Sogar Impfungen können bei Kindern mit VWS größere Hämatome hervorrufen. In solchen Fällen sollten die Eltern mit dem Haus- oder Kinderarzt sprechen. Dieser kann Blutuntersuchungen veranlassen oder an einen Gerinnungsspezialisten verweisen.

Bei einem bestehenden Verdacht auf VWS, ist es hilfreich, auch auf weitere typische Symptome der Gerinnungsstörung zu achten. Neben der Neigung zu Hämatomen sind dies:

  • häufiges, beidseitiges Nasenbluten
  • Blutungen der Mundschleimhaut / des Zahnfleischs
  • auffällige Blutungen beim Zahnwechsel, nach Polypen- und Mandelentfernungen sowie sonstigen Operationen
  • Blutungen nach Schnittwunden, die länger anhalten als gewöhnlich

Umfeld informieren, Missverständnisse vermeiden – was Eltern tun können

Nicht selten berichten Eltern von Kindern mit VWS, dass sie auf die häufig auftauchenden blauen Flecke angesprochen werden. Um falschen Verdächtigungen vorzubeugen, können Eltern selbst aktiv werden. Wenn ein Kind von dem Von-Willebrand-Syndrom oder von Hämophilie betroffen ist, spielt die Information des Umfelds eine wichtige Rolle. Wer einbezogen wird, entscheidet jede Familie selbst. Häufig ist es hilfreich, das Thema im Rahmen eines Elternabends zu erläutern und Fragen in diesem Rahmen zu klären.

Information hilft Kindern mit VWS in vielen Lebenslagen

Der Austausch innerhalb des näheren Umfelds hat weitere positive Effekte: Wenn es einmal zu einer Notsituation kommen sollte, wissen alle relevanten Personen direkt Bescheid und können helfen – beispielsweise durch die zielgerichtete Information des Arztes.
Oft lassen sich gemeinsam weitere Wege für einen unbeschwerten Alltag mit VWS finden. Gut informierte Lehrer unterstützen dann z.B. durch die passende Vorbereitung des Sportunterrichts oder der nächsten Klassenfahrt.

Weitere Informationen

Informationen zu den Anzeichen des Von-Willebrand-Syndroms inklusive Details zu blauen Flecken und Nasenbluten als wichtige Symptome finden Sie hier: https://www.info-von-willebrand.de/info-von-willebrand/wissen-und-therapie/nasenbluten-anzeichen.php

Einen Austausch mit anderen Eltern von Kindern mit Gerinnungsstörungen ermöglicht das ElternNetzWerk der Deutschen Hämophiliegesellschaft: https://www.dhg.de/wichtige-adressen/elternnetzwerk.html


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