Eisenmangel? Worauf Frauen mit Von-Willebrand-Syndrom achten sollten

25.11.2021

Gerinnungsstörungen wie das Von-Willebrand-Syndrom können mit einem Eisenmangel einhergehen. Erfahren Sie, wie sich dieser zeigt und wie Sie vorbeugen.

Frauen, die mit dem Von-Willebrand-Syndrom leben, kennen es: Stärkere oder verlängerte Regelblutungen treten bei ihnen häufiger auf als bei anderen Frauen. Darüber hinaus führen auch kleine Verletzungen oft zu einem größeren Blutverlust als bei gerinnungsgesunden Menschen.

Zu den möglichen Folgen von häufigen Blutungen gehört der Eisenmangel. Dieser bezeichnet das Absinken des Eisenwerts im Blut unter den vom Körper benötigten Wert, den sogenannten „Referenzwert“. Dieser Referenzwert ist nicht bei allen Menschen gleich. Je nach Lebenssituation und Alter fällt der Eisenbedarf unterschiedlich aus. Schwangere und Stillende benötigen beispielsweise besonders viel Eisen und auch sportlich aktive Menschen sind auf eine höhere Eisenzufuhr angewiesen.

Fehlt das Eisen, kann das schwerwiegende Folgen haben. Bei werdenden Müttern gefährdet der Mangel eine gesunde Schwangerschaft, bei allen Betroffenen kann es außerdem zu Erschöpfungszuständen, Konzentrationsstörungen und Auffälligkeiten im Bereich der Haut und der Haare kommen.

Anzeichen des Eisenmangels auf einen Blick

Zu den wichtigsten Anzeichen eines Eisenmangels gehören laut Bundesverband Deutscher Internistinnen und Internisten:

  • Blasse Haut und Schleimhaut
  • Kurzatmigkeit
  • Ermüdbarkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Leistungsabfall
  • Vergesslichkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Nervosität, innere Unruhe
  • Appetitlosigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schwächeanfälle
  • Störungen der Wärmeregulation: Kältegefühl
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Hauttrockenheit
  • Brennende Zunge
  • Rissige Lippen
  • Schluckbeschwerden
  • Sodbrennen
  • Starker Haarausfall, stumpfes, gespaltenes Haar
  • Brüchige Nägel

Eisenmangel in der Schwangerschaft: unbedingt vermeiden!

Eine Schwangerschaft ist auch hinsichtlich der Eisenversorgung eine besondere Situation. Während einer Schwangerschaft nimmt der tägliche Bedarf vieler Vitamine und Mineralstoffe deutlich zu. Insbesondere von Eisen wird jetzt die doppelte Menge gegenüber Nicht-Schwangeren gebraucht. Der Grund dafür: Die Plazenta (Mutterkuchen) und die Gebärmutter müssen jetzt zusätzlich mit Eisen versorgt werden. Darüber hinaus legt der Fötus im Laufe der Schwangerschaft bereits eigene Eisenspeicher an, die durch den Organismus der Mutter aufgefüllt werden.

Denken Sie also unbedingt daran, Ihre behandelnde Gynäkologin bzw. Ihren Gynäkologen auf Ihr Von-Willebrand-Syndrom und eine Check Ihrer Eisenwerte anzusprechen.


Dem Eisenmangel durch die Ernährung entgegenwirken

Die wichtigste Maßnahme, um einen Eisenmangel bei Gerinnungspatient/innen zu vermeiden, ist eine passende Therapie bzw. Blutungsprophylaxe. Diese reduziert die Gefahr von Blutungsereignissen.

Darüber hinaus kann eine eisenhaltige Ernährung dabei helfen, den Eisenhaushalt in einem gesunden Gleichgewicht zu halten. Besonders viel Eisen ist in tierischen Lebensmitteln vorhanden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung weist darauf hin, dass Eisen aus tierischen Produkten vom Körper sehr viel besser verwertet werden kann als pflanzliches Eisen. Dennoch ist auch eine vegetarische Eisenversorgung möglich. Getreideprodukte aus Vollkorn gehören dabei zu den wichtigsten Eisenlieferanten.

Weitere Maßnahmen, beispielsweise die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, sollten immer mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten besprochen werden.


Eisenmangel als Anzeichen für VWS und andere Gerinnungsstörungen

Wenn Menschen dauerhaft von einem Eisenmangel betroffen sind, kann dies auch ein Anzeichen für eine Gerinnungsstörung sein. Daher ist es sinnvoll, das Thema Blutgerinnung in der Eisenmangeldiagnostik zu beachten.

Liegt der Verdacht auf eine Gerinnungsstörung wie das Von-Willebrand-Syndrom oder Hämophilie A vor, sollten die behandelnden Ärzt/innen eventuelle weitere Symptome abklären. Dazu gehören beispielsweise häufiges Nasenbluten, verlängerte / sehr starke Regelblutungen, häufiges Zahnfleischbluten und die Neigung zu blauen Flecken. Alle Symptome für das Von-Willebrand-Syndrom finden Sie auch in unserem Bereich „Grundlagen und Therapie“.

Laboruntersuchungen geben im Zweifelsfall Aufschluss darüber, ob wirklich eine Gerinnungsstörung vorliegt.

Weitere Informationen zum Thema Gerinnungsstörungen und Eisenmangel

Erschöpfung, Blässe, trockene und raue Haut? Diese und andere Anzeichen können auf einen Eisenmangel hinweisen

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